Ohne Flossen?
Beim Schnorcheln im Urlaub begegnen mir häufig Schnorchler, die ohne Flossen unterwegs sind. Damit sie vorwärts kommen, sind ständig Arme und Beine in Bewegung. Rasche Flucht oder zumindest größerer Abstand vor dem sich dauernd bewegenden Etwas ist da für die Lebewesen unter Wasser die erste Wahl.
Das bedeutet für die Schnorchler, eine Vielzahl der Fische, die sie sehen wollen, suchen das Weite oder halten zumindest gebührlichen Abstand.
Ist man dagegen mit Flossen unterwegs ist, gleitet man mit minimalen Bewegungen leicht durch das Wasser. Die Tiere fühlen sich weniger gestört und man kann deren Treiben viel besser beobachten.
Funktionsweise
Flossen erzeugen Vortrieb durch Rückstoß. Um diesen zu erreichen, muss das Wasser, dass das Blatt in der Auf- und Abwärtsbewegung verdrängt, so effektiv wie möglich nach hinten zur Flossenspitze geleitet werden. Ein zu weiches Blatt knickt zu früh ab, ein zu hartes Blatt erfordert mehr Kraft als notwendig.
Es ist deshalb notwendig, dass das Material bzw. die Konstruktion genügend Flexibilität besitzt, entstehenden Druck und damit den Kraftaufwand zu reduzieren bzw. möglichst effektiv umzuwandeln. Gute Flossen zeichnen sich durch flexible, gleichzeitig aber auch formstabile Blätter aus.
Um das zu erreichen, haben sich zwei unterschiedliche Konstruktionsarten etabliert. Bild 1 zeigt ein geschlossenes Blatt mit einem speziellen Materialmix, Bild 2 ein gespaltenes Blatt (Splitfin).
Ob eine Flosse als „weich” oder „hart” empfunden wird, hängt aber nicht nur vom Aufbau, sondern auch vom Körpergewicht und dem Trainingszustand ab. Beide Punkte spielen bei der Auswahl Ihrer Flosse eine wichtige Rolle.
Flossenarten
Eine offensichtliche Unterscheidung zeigt sich im Aufbau des Fußteils. Es gibt Flossen, deren Fußteil einem Schuh (geschlossene Flosse) gleicht, sowie Flossen mit offenem Fersenbereich (offene Flosse) wie bei einer Sandale. Beide Arten können mit unterschiedlichen Flossenblättern versehen sein.
Die Blätter unterscheiden sich vor allem in der Stabilität sowie im Aufbau, der Länge und Breite. Offene Flossen haben in der Regel ein „härteres” Blatt. Diese Unterschiede bestimmen bis zu einem gewissen Maß den Einsatzzweck der Flosse.
Ein guter Anhaltspunkt für die Einteilung von Flossen für Erwachsene ergibt sich aus ihrer Gesamtlänge (inkl. Fußteil).
Flossen bis ca. 40 cm bieten etwas mehr Widerstand als die eigenen Füße. Sie kommen daher häufig für die Kraftausdauer beim Kraulschwimmen zum Einsatz, können aber auch beim Schnorcheln verwendet werden. Flossen mit einer Länge um 75 cm haben für das Schnorcheln (und Tauchen) eine gute Länge. Flossen, die deutlich darüber hinaus gehen, werden meist für spezielle Sportarten wie z. B. das Freitauchen (Apnoe Diving) verwendet.
Eine ganz eigene Klasse stellen Monoflossen dar. Sie haben ein Fußteil für beide Füße und nur ein Flossenblatt, das deutlich verbreitert ist. Das Schwimmen damit macht sehr viel Spaß, da man sehr schnell wird. Wenn Sie einmal die Möglichkeit haben, solche Flossen auszuprobieren, tun Sie es!
Für das Schnorcheln im Urlaub betrachte ich vor allem die Flossen mit einer Länge um 75 cm.
Trainingsgerät
Mit Flossen können Sie gut ein Gelenk schonendes Konditionstraining absolvieren. Da Masken mit Glasscheibe meist nicht erlaubt sind, nehme ich immer meine Schwimmbrille für das Training im Schwimmbad. Mit Schnorchel versteht sich.